Die Stadtkirche St. Johannis mit dem Neustädter Cranach Altar
Im Herbst 1511 wurde der Altar durch Neustädter Ratsmitglieder auf der Leipziger Messe bei Lucas Cranach d.Ä. in Auftrag gegeben.
Der Neustädter Altar war einer der ersten Aufträge, die Cranach von der Bürgerschaft einer Stadt erhielt. Nach nur zwei Jahren trafen drei Fuhrwerke mit der kostbaren Fracht aus Wittenberg ein. Heute ist er der einzige Altar aus der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren, der noch unverändert an seinem Platz steht.
Die Predella zeigt Christus in Anknüpfung an das Matthäus-Evangelium als den "Weltenrichter". Er thront auf dem Regenbogen, dem Zeichen dafür, dass Gott den Menschen viel lieber vergeben als sie bestrafen will.
Doch damit nicht genug. Im Jahr 1544 erhielt die Stadtkirche St. Johannis eine heute historische Fincke-Orgel. Das heutige Orgelwerk stammt aus dem Jahre 1727. Der Saalfelder Orgelbauer Johann Georg Fincke, dessen Arbeit auch Johann Sebastian Bach zu schätzen wusste, schuf hier im Thüringer Raum eine rege Anzahl Orgeln. Die letzte noch erhaltungswürdige Fincke-Orgel befand sich hier in der Johannis-Kirche. 1993 führte die Orgelbaufirma Schuke die Rekonstruktion durch.
Mit etwas Glück und zeitlichem Geschick können Besucher den Klang der Glocke "Susanna" erhören. Am 16. September 1479 wurde die große Glocke der St. Johanniskirche auf dem Marktplatz gegossen. Ein großer Stern im Pflaster kennzeichnet noch heute die Stelle des Glockengusses. Die große Glocke wurde - so wie damals üblich - beim Guss "getauft" und erhielt den Namen "Susanna". Für den Glockenguss hatte man 66 Zentner Glockenspeise benötigt und so ist sie heute die zweitgrößte Glocke in Thüringen.